Integrative Lerntherapie

FAQ zu Diagnostik und Behandlung von Lernschwierigkeiten in Deutsch

Ihr Kind hat Lernschwierigkeiten?
Wir helfen als Facheinrichtung der integrativen und psychologischen Lerntherapie bei

  • Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)
  • Rechenschwierigkeiten, Rechenstörung (Dyskalkulie)
  • Lernschwierigkeiten bei ADHS oder Aufmerksamkeitsdefiziten
  • Psychischen (emotional-motivationalen) Lernschwierigkeiten

In der LTE Lern-Therapeutische Einrichtung® diagnostizieren und behandeln wir Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten und Lernstörungen nach den Kriterien der S3-Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften und den relevanten Leitlinien der Kinder- und Jugendpsychotherapie. So erfüllen wir die Qualitätskriterien unseres zertifizierten Qualitätsmanagements.

Wenn Sie Fragen zu Lernschwierigkeiten Ihres Kindes oder zur integrativen und psychologischen Lerntherapie haben, beantworten wir diese auch gerne telefonisch unter 0711. 806 66 82 (LTE-Zentrale). Gerne können Sie uns auch eine Mail schreiben: info@lte-lerntherapie.de. Wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung.

  • +Definition
    Was ist LRS, Lese-Rechtschreibschwäche, Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie), Isolierte Rechtschreibschwäche, Isolierte Rechtschreibstörung?

    Definition: Was ist LRS?

    LRS ist eine Abkürzung für Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (Lese-Rechtschreibschwäche) und Lese-Rechtschreibstörungen (Legasthenie) unterscheiden sich in ihrem Schweregrad und in ihren Ursachen. Sie unterscheiden sich in der erwartungswidrig schwachen Leistung, in ihren kognitiven Ursachen, emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen und der psychischen Belastung des Kindes (Jugendlichen). Eine Lese- und Rechtschreibstörung ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (22.11.2023) eine kognitive Behinderung nach Artikel 3, Abs. 3, Satz 2 GG, die auf einer neurobiologischen Hirnfunktionsstörung beruht.

    Oftmals gehen diese Lern-Leistungsschwierigkeiten mit psychischer Belastung und psychosozialen Problemen einher. Diese beeinträchtigen betroffene Schülerinnen und Schüler im Unterricht und belasten die gesamte Familie.

    Prävalenz (Häufigkeit). Von gravierenden Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten sind mindestens 15 % der Schüler/innen betroffen. Bei bis zu 10 % der Kinder und Jugendlichen besteht eine Lese- und Rechtschreibstörung (ICD-10 F81.0), isolierte Lesestörung oder isolierte Rechtschreibstörung (ICD-10 F81.1).

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  • +Erscheinungsbild
    Fallbeispiel | Wie äußert sich LRS (Lese-Rechtschreibschwäche)? Wie (woran) erkennt man LRS (Lese- und Rechtschreibschwäche)?

    Fallbeispiel

    Lesen. Antonias Leseschwierigkeiten betreffen ihre Lesegeschwindigkeit, Lesegenauigkeit und ihr Leseverständnis. Antonia liest sehr langsam und stockend (lautierend). Ihre Eltern berichten, dass Antonia immer wieder "Buchstabe für Buchstabe" liest oder "was da gar nicht steht". Sie verwechselt beim Lesen oftmals "d" und "b" oder "ie" und "ei". Es fällt ihr schwer, sich Wortbilder einzuprägen. Weil das Lesen für Antonia sehr anstrengend ist, kann sie sich kaum auf den Inhalt eines Textes konzentrieren. Oft versteht sie gar nicht, was sie gerade gelesen hat.

    Rechtschreibung. Antonias Rechtschreibschwierigkeiten beginnen bereits auf der phonologischen Ebene (Laut-Buchstabe-Zuordnung). Sie vergisst und verwechselt Buchstaben, oder sie fügt Buchstaben hinzu. Die Anwendung von Rechtschreibregeln bereitet Antonia große Schwierigkeiten: Antonia ist sich sehr unsicher, ob ein Mitlaut verdoppelt werden muss oder wann ein "h" im Wort vorkommt. Auch die Groß- und Kleinschreibung beherrscht sie nicht.

    Obwohl ihre Eltern täglich mit Antonia Lernwörter üben, macht sie in Diktaten und Aufsätzen viele Fehler. Auch "bereits gekonnte" Wörter schreibe Antonia wiederholt auf unterschiedliche Art und Weise falsch.

    Psychische Belastung. Auch die Deutschhausaufgaben stellen eine große Belastung für Antonia und Ihre Eltern dar. Fast täglich komme es deswegen zu Streit und Konflikten. Ihre Eltern machen sich große Sorgen um die schulische Entwicklung ihrer Tochter: Sie berichten, dass Antonia immer häufiger vor der Schule über Bauch- oder Kopfschmerzen klage. Sie wolle nicht zur Schule gehen, Schule sei "doof"; insbesondere an Tagen, an denen sie Deutsch habe.

    Leseschwierigkeiten und Lesestörung

    Leseschwierigkeiten, die sich zu einer Lesestörung entwickeln können, bestehen seit Schulbeginn. Sie sind durch viele Fehler beim Lesen und eine langsame Lesegeschwindigkeit gekennzeichnet. Das Leseverständnis kann defizitär sein. Kinder mit Leseschwierigkeiten zeigen Probleme beim Erlernen der Buchstaben-Laut-Zuordnung und beim direkten Erfassen von Wörtern. Häufig versuchen sie Worte aus dem Zusammenhang zu erraten. Das Textverständnis kann eingeschränkt sein.

    Symptome. Kinder mit Leseschwierigkeiten lesen langsam und stockend. Sie lassen Buchstaben, Silben oder Wörter aus und vertauschen oder fügen Buchstaben, Silben oder Wörter hinzu. Sie verlieren die Lesezeile im Text. Besondere Schwierigkeiten können beim Lesen von Zwielauten ("ei", "au") oder Konsonantenverbindungen ("sp", "st", "tz") oder Doppelkonsonanten ("ck", "tt") bestehen. Das Gelesene wird häufig nicht ausreichend verstanden. Der Inhalt wird oft geraten.

    Rechtschreibschwierigkeiten und Rechtschreibstörung

    Rechtschreibschwierigkeiten, die sich zu einer Rechtschreibstörung entwickeln können, bestehen seit Schulbeginn. Sie sind durch große Schwierigkeiten beim Erlernen der Laut-Buchstaben-Zuordnung sowie der sicheren Rechtschreibung von Wortbestandteilen (Morphemen) und Wörtern gekennzeichnet. Kinder mit Rechtschreibschwierigkeiten machen viele Rechtschreibfehler. Auch lautgetreue oder geübte Wörter werden wiederholt falsch schreiben. Manchmal können sie nicht lesen, was sie selbst geschrieben haben. Das freie Schreiben (Textproduktion) kann schwach sein.

    Symptome. Kinder mit Rechtschreibschwierigkeiten lassen Buchstaben aus und verdrehen oder vertauschen Buchstaben. Sie schreiben beispielsweise "Biene" statt "Beine". Grafisch ähnliche Buchstaben werden verwechselt ("b/d/p/q" oder "m/w/v"). Auch ähnlich klingende Laute werden verwechselt, beispielsweise "Grone" statt "Krone" oder "Wisch" statt "Fisch". Immer wieder werden Wörter auf unterschiedliche Weise falsch geschrieben. Schwierigkeiten bestehen insbesondere bei der Anwendung von Rechtschreibregeln. So werden Konsonantenverdopplungen oder das "Dehnungs-h" kaum beachtet. Es besteht kein ausreichend sicherer und automatisierter Zugriff auf Wortbilder (s. mentales orthographisches Lexikon).

    Psychische Belastung | Emotional-motivationale Lernvoraussetzungen

    Kinder und Jugendliche mit Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten erleben aufgrund ihrer Misserfolge häufig Stress. Sie können Prüfungsangst, Versagens- und Schulangst entwickeln, wenn ihre Schwierigkeiten nicht erkannt und behandelt werden. Oft entwickeln sich dann psychische Probleme und psychosomatische Beschwerden. Etwa 20 % der Kinder und Jugendlichen mit gravierenden Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten entwickeln eine Verhaltens- und/oder emotionale Störung. Betroffene Schüler/innen reagieren enttäuscht; sie ziehen sich zurück, wirken ängstlich, still und oftmals depressiv. Oder sie reagieren wütend, verweigern und stören den Unterricht. Die allgemeinen Schulschwierigkeiten nehmen beständig zu.

    Diese Schwierigkeiten beeinflussen die weitere Entwicklung des Kindes (Jugendlichen). Das Kind (Jugendliche) kann die Leistungserwartungen nicht erfüllen, dies schwächt sein schulisches Selbstkonzept und sein Selbstwertgefühl. Seine emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen werden defizitär.

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  • +Ursachen
    Was sind die Ursachen einer Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie)?

    ICD-10 F81.0 Lese- und Rechtschreibstörung. Die Lese- und Rechtschreibstörung ist eine Entwicklungsstörung; oftmals gehen Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache voraus. Eine unprofessionell behandelte Lese- und Rechtschreibstörungen besteht bis ins Erwachsenenalter.

    Ursachen und Schweregrad. Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, Lese-Rechtschreibschwäche und Lese-Rechtschreibstörungen (Legasthenie) unterscheiden sich in ihrem Schweregrad. Sie können sich in ihren kognitiven Ursachen und/oder emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen, psychosozialen Faktoren und der psychischen Belastung des Kindes (Jugendlichen) unterscheiden. Die Ursachen beeinflussen den Schweregrad. Der Schweregrad wird bestimmt durch die erwartungswidrig schwachen Leistungen.

    Biopsychosoziales Erklärungsmodell. Nach dem biopsychosozialem Erklärungsmodell (s. Bernart & Weinig, 2020) können biologische, psychische und psychosoziale Ursachen bestehen.

    • Biologisch. Bei Störungen besteht eine genetische Prädisposition für Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten, es bestehen defizitäre spezifische Lernvoraussetzungen (Basiskompetenzen, z.B. phonologische Bewusstheit) für das Lesen und/oder die Rechtschreibung und/oder defizitäre unspezifische kognitive Lernvoraussetzungen (Aufmerksamkeits- und Gedächtnisfunktionen).
    • Psychisch. Es bestehen defizitäre emotional-motivationale Lernvoraussetzungen, kritische lernbegleitende Emotionen (emotionale Störungen) und/oder Verhaltensschwierigkeiten.
    • Sozial. Es bestehen dysfunktionale (ungünstige) psychosoziale Faktoren im Lern-Wirkungsgefüge und unrealistische Lern-Leistungserwartungen (Eltern und Schule).
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  • +Diagnostik
    Wie werden Lese-Rechtschreibschwierigkeiten diagnostiziert? Wann sollte getestet werden? Wer testet eine LRS, Lese-Rechtschreibschwäche, Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)? Was wird getestet? Wieviel kostet ein LRS-Test?

    Wann sollte getestet werden? Möglichst frühzeitig: Wenn sich trotz vermehrten Übens die Lernschwierigkeiten verfestigen, ist eine wissenschaftlich fundierte Diagnostik indiziert (angezeigt). Sollte Ihr Kind bereits in der ersten oder zweiten Grundschulklasse Lese-Rechtschreibschwierigkeiten haben, besteht die Gefahr der Entwicklung einer Lese-Rechtschreibstörung. Mittels einer professionellen Diagnose werden fundiert die individuellen Lernschwierigkeiten und deren Ursachen erfasst; wirksame Hilfen können nun eingeleitet werden.

    Wer testet? Die wissenschaftlich fundierte Basisdiagnostik wird nach den klinisch-diagnostischen Leitlinien der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10 /11) und der S3-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörung" (2015) der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften durchgeführt. Die LTE führt die fachpsychologische Basis- und Differentialdiagnostik der multiaxialen Diagnostik einer Lese- und/oder Rechtschreibströung durch.

    Was wird getestet? Die wissenschaftlich fundierte Diagnostik von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten umfasst die mehrstündige Basis- und Differentialdiagnostik.

    LTE-Diagnostik. Wir überprüfen die kognitive Leistungsfähigkeit (Intelligenz), die kognitiven und emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen, psychische Symptome und psychosoziale Faktoren.

    • Basisdiagnostik. Die Basisdiagnostik dient zur Feststellung des Schweregrades der Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten; ob eine Lese- und/oder Rechtschreibstörung vorliegt.

      In der Basisdiagnostik sind durchzuführen: ein allgemeiner Intelligenztest, der auch die sprachfreie Intelligenz misst; Lesetestungen (Lesegeschwindigkeit, Lesegenauigkeit und Leseverständnis) und Rechtschreibtestungen.

    • Differentialdiagnostik. Die Differentialdiagnostik dient dazu, die Ursachen zu überprüfen und ein Störungsmodell (s. Lern-Wirkungsgefüge) zu entwickeln.

      In der Differentialdiagnostik sind durchzuführen: Testungen der spezifischen kognitiven Lernvoraussetzungen (s. Phonologische Bewusstheit) und der unspezifischen kognitiven Lernvoraussetzungen (s. Aufmerksamkeits- und Gedächtnisfunktionen). Zudem sind mittels mehrerer Fragebögen die emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen vollständig zu erfassen und das Vorliegen psychischer Symptome zu überprüfen.

    • Ferner sind die Rechenfertigkeiten zu überprüfen, um eine kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten auszuschließen.

    Die wissenschaftlich fundierte Basis- und Differentialdiagnostik ist multiaxial und mit ihrer quantitativen und qualitativen Auswertung stets die sichere Grundlage für die indizierten störungsspezifischen und symptomgeleiteten Interventionen; beispielsweise für die zertifizierte LTE-Lerntherapie.

    Kosten (Gebühren). Die Diagnostik umfasst ein diagnostisches Elterngespräch und/oder Fragebögen (Exploration), 5 Diagnoseeinheiten (i.d.R. 2 x 2 Zeitstunden), ein Eltern-Auswertungsgespräch und einen schriftlichen mehrseitigen wissenschaftlich fundierten Befundbericht, der eine Grundlage für den schulischen "Nachteilsausgleich" sein kann. Die Gebühr für die Diagnostik beträgt 598,00 € beim Anmeldung zu Diagnostik und Lerntherapie; sie schließt ein: Materialgebühren, Fragebögen- und Testauswertungen, Erstellung und Supervision (Überprüfung) eines schriftlichen wissenschaftlich fundierten Befundberichtes mit Maßnahmenempfehlungen.

    Eine Arbeitseinheit (45-50 Minuten) wird letztlich mit ca. 45 € honoriert. Damit liegen die Gebühren für die LTE-Fachdiagnostik deutlich unter dem Vergütungssatz für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten (≥ 100 €) und dem Fachstundensatz für professionelle Psychologische Lerntherapie (s. 82,03 €) und für Integrative Lerntherapie (s. 80,87 €) in 2024; siehe beispielsweise die Vergütungsverordnung des Berliner Senats zu § 35 a SGB VIII.

    LTE-Diagnostik zum Deckungsbeitrag (Selbstkostenpreis). Wozu? Unsere Fachdiagnostik soll Eltern helfen, die richtige Hilfe für ihr Kind einzuleiten. Die wissenschaftlich fundierte Diagnostik ist die Grundlage, sicher die Elternfragen zu den Lernschwierigkeiten und deren Ursachen wie auch zur schulischen Entwicklung des Kindes (Jugendlichen) zu beantworten.

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  • +Behandlung
    Was tun bei LRS (Lese-Rechtschreibschwäche)? Welche Förderung oder Behandlung bei LRS (Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten, Lese-Rechtschreibschwäche, Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)?

    Behandlung. Was tun bei LRS? Die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten gefährden den Schulerfolg von Kindern und Jugendlichen. Eine frühzeitige symptombasierte Behandlung nach wissenschaftlich-medizinischen Kriterien und Standards ist deshalb dringend geboten; siehe S3-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreitstörung" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften (2015). Wesentliche Ziele sind neben der Förderung des Lesens und/oder der Rechtschreibung eine psychische Unterstützung des Kindes (Jugendlichen) und die Schaffung von funktionalen (günstigen) psychosozialen Bedingungen.

    Unsere integrativ-psychologische Lerntherapie ist verhaltenstherapeutisch orientiert, multimodal und schließt Kind (Jugendlichen), Eltern und Lehrer/innen ein. Unsere Einzel-Lerntherapie ist stets individuell; gemäß dem Entwicklungs- und Lernstand des Kindes (Jugendlichen), seinen kognitiven und emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen sowie entsprechend seinem biopsychosozialen Lern-Wirkungsgefüge.

    Welche Förderung oder Behandlung bei LRS (Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten, Lese- und/oder Rechtschreibschwäche, Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)?

    Funktionelle Übungsbehandlung. Die Grundprinzipien effektiver Förderung nach wissenschaftlich-medizinischen Kriterien sind: Die Basiskompetenzen (s. Phonologische Bewusstheit) für das Lesen und Rechtschreiben sind systematisch zu entwickeln. Die funktionelle Übungsbehandlung fördert stufenweise entlang der Phasen der Lese- und Rechtschreibentwicklung (s. alphabetische und orthographische Phase) die Lesefertigkeiten (Lesegeschwindigkeit, Lesesorgfalt und Leseverständnis) und Rechtschreibfertigkeiten (lautgetreues Rechtschreiben und Anwendung von Rechtschreibregeln). Die Lese- und Rechtschreibprozesse sind durch intensive Übung einzuschleifen und zu festigen. Zudem sind zusätzliche Entwicklungsauffälligkeiten (s. Rechenschwierigkeiten) zu behandeln. Dann ist der Erfolg einer professionellen Behandlung (Lerntherapie) gewährleistet.

    Methodik und Didaktik. Unsere integrative Lerntherapie (LRS-Therapie) ist stets symptomorientiert und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie fördert die spezifischen Lernvoraussetzungen für Lesen und Rechtschreibung (s. Basisfunktionen, phonologische Bewusstheit). Und sie realisiert in der funktionellen Übungsbehandlung von Lese- und Rechtschreibfertigkeiten die wissenschaftlich-medizinischen Kriterien und Standards (s. S3-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörungen" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaft Medizinischer Fachgesellschaften, 2015: bvl-legasthenie.de/images/static/pdfs/Leitlinien/LF_Leitlinie.pdf.

    Psychologische Arbeit. Unsere psychologische Arbeit mit Kind (Jugendlichen), Eltern und Lehrer/innen dient der psychischen Stabilisierung und Optimierung der psychosozialen Faktoren; sie basiert auf dem Therapieprogramm von Bernart und Weinig (2020) sowie auf aktuellen Forschungserkenntnissen zu den Wirkfaktoren erfolgreichen Lernens.

    Die psychische Stabilisierung hat zum Ziel: Erhöhung der Lernmotivation, Abbau von Ängsten und Erlernen von Bewältigungsstrategien zur Verarbeitung von Misserfolgen, Abbau spezifischer psychischer und psychosomatischer Symptome. Die Optimierung der psychosozialen Faktoren hat zum Ziel: eine funktionale Schulsituation (s. Nachteilsausgleich) zu schaffen und die Bewältigungskompetenzen der Eltern (s. Ko-Therapeuten) zu stärken.

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  • +Lerntherapie
    Was ist Lerntherapie? Was ist integrative Lerntherapie? Was macht man in der Lerntherapie? Wie lange dauert eine Behandlung (LRS-Therapie)?

    Lerntherapie. Die integrative Lerntherapie ist eine anerkannte Therapieform zur Behandlung von Lernschwierigkeiten und Lernstörungen. LTE-Lerntherapie ist integrativ-psychologisch und stets leitliniengetreu (s. S3-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung bei der Lese- und/oder Rechtschreibstörung" der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften, 2015). Unsere pädagogisch-psychologische Diagnostik und die Behandlung von Lernschwierigkeiten und Lernstörungen basieren auf einem wissenschaftlich fundierten biopsychosozialen Erklärungsmodell für Lernschwierigkeiten; dem Lern-Wirkungsgefüge von Bernart & Weinig (2020).

    Die pädagogische und psychologische Lerntherapie der LTE ist wissenschaftlich fundiert, symptomorientiert und evidenzbasiert. Sie ist verhaltenstherapeutisch orientiert und multimodal. Sie umfasst die Diagnostik, funktionelle Übungsbehandlung und die psychologische Arbeit mit Kind, Eltern und Lehrern (Schule).

    Die LTE-Lerntherapie ist erfolgreich. Durch die funktionelle Übungsbehandlung der integrativen Lerntherapie entwickeln die Kinder und Jugendlichen ihre Lese- und Rechtschreibfertigkeiten. Die psychologische Arbeit der LTE-Lerntherapie fördert die kognitiven Lernvoraussetzungen und das Schulische Selbstkonzept dieser Kinder und Jugendlichen, stärkt ihr Selbstvertrauen und ihre emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen. Die Eltern werden zu Ko-Therapeuten entwickelt und in den Therapieprozess eingebunden.

    Was macht man in der Lerntherapie? Die LTE sichert durch ihr zertifiziertes Qualitätsmanagement die diagnostische und lerntherapeutische Qualität von der Erstberatung bis zum Therapieabschluss.
    Diagnose und Behandlung basieren auf dem wissenschaftlich fundierten biopsychosozialen Erklärungsmodell für Lernschwierigkeiten und Lern-Wirkungsgefüge von Bernart & Weinig (2020) und berücksichtigen stets die relevanten wissenschaftlich-medizinischen und psychotherapeutischen Leitlinien und Standards. Die pädagogische und psychologische Lerntherapie der LTE ist stets evidenzbasiert, verhaltenstherapeutisch orientiert und multimodal. Sie umfasst die Diagnostik, funktionelle Übungsbehandlung und die psychologische Arbeit mit Kind, Eltern und Lehrern (Schule).

    • Phase 1: Erstberatung. In der Erstberatung beraten wir Eltern zu den Lernschwierigkeiten ihres Kindes (Jugendlichen). Dabei überprüfen wir mit normierten Testverfahren den Verdacht auf Lernschwierigkeiten; besprechen die hilfreichen Maßnahmen und die nächsten Schritte.
    • Phase 2: Diagnostik. Die Diagnostik dient dazu, den Schweregrad und das Störungsprofil der Lern-Leistungsschwierigkeiten und deren Ursachen festzustellen sowie das biopsychosoziale Lern-Wirkungsgefüge (Störungsmodell) abzuleiten.
    • Phase 3: Therapieauftrag | Maßnahmen. Im Diagnostik-Auswertungsgespräch werden die Eltern begründet und detailliert über die Lern-Leistungsschwierigkeiten ihres Kindes (Jugendlichen), deren Ursachen und Lern-Wirkungsgefüge (Störungsmodell) aufgeklärt. Die lerntherapeutischen und hilfreichen multimodalen Maßnahmen für das Kind (Jugendlichen) werden fundiert erörtert.
    • Phase 4: Förderplan. Ein individueller Förderplan wird erstellt; dieser basiert auf dem Stärken- und Störungsprofil sowie Lern-Wirkungsgefüge (Störungsmodell) des Kindes (Jugendlichen). Der Förderplan wird mit den Eltern besprochen.
    • Phase 5: Lerntherapie und Elterntermine. Unsere Lerntherapie ist stets Einzeltherapie. Die funktionelle Übungsbehandlung wird leitliniengetreu, gemäß der wissenschaftlich-medizinischen Standards und Leitlinien durchgeführt. Methodik und Didaktik sind evidenzbasiert. Die Eltern werden in persönlichen Terminen qualifiziert, damit sie ihr Kind als Ko-Therapeuten funktional (hilfreich) begleiten und unterstützen können.
    • Phase 6: Therapieevaluation. Um die Qualität und den Erfolg unserer Lerntherapien zu sichern, werden die Entwicklungs- und Lernfortschritte wie auch der aktuelle Lernstand vierteljährlich bis halbjährlich mittels normierter Fragebögen und/oder Testverfahren evaluiert und intern supervidiert. - Adaptive Förderplanung: Abgeleitet von der quantitativen und qualitativen Analyse des aktuellen Lernstandes, wird der Förderplan stets an die Entwicklung des Kindes (Jugendlichen) angepasst.
    • Elterninformationen und Elternarbeit. In Elterngesprächen werden die Eltern über die Entwicklung und den Lernstand wie auch über die Lern- und Leistungsmotivation ihres Kindes (Jugendlichen) informiert. Zudem wird die adaptive Förderplanung für die nächste Therapiephase mit den Eltern detailliert besprochen. - In der Elternarbeit werden die Bewältigungskompetenzen der Eltern gestärkt und sie werden zu Ko-Therapeuten entwickelt.
    • Phase 7: Therapieabschluss | Erfolgssicherung. Die erfolgreiche Lerntherapie endet mit einer ausführlichen Abschlussdiagnostik. Abschließend wird mit dem Kind (Jugendlichen) und den Eltern der Therapieprozess reflektiert. Besprochen werden die Lernfortschritte von der Ausgangslage (Eingangsdiagnostik) bis zur Abschlussdiagnostik, der aktuelle Lernstand und die aktuellen emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen. Die Prognose der schulischen Entwicklung des Kindes (Jugendlichen) wird erörtert und die Erfolgssicherung (Nachsorge) gemeinsam bestimmt.

    Therapiedauer. Die Dauer der Behandlung ist abhängig vom Schweregrad und den Ursachen der Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten; und sie ist abhängig von der Intensität der funktionellen Übungsbehandlung und dem Mitwirken der Eltern (Eltern als Ko-Therapeuten).

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  • +Lerntherapeut
    Was ist ein Lerntherapeut? Was ist ein zertifizierter Lerntherapeut?

    Lerntherapeut. Zertifizierte Lerntherapeutinnen (m/w/d) haben den Titel "Integrative Lerntherapeutin FiL" nach ihrem akademischen Pädagogik- oder Psychologiestudium (Bachelor, Master oder Diplom) in einer dreijährigen Weiterbildung mit über 1.400 Stunden wissenschaftlicher Grundausbildung (Theorie), lerntherapeutischer Praxis (Diagnostik und Behandlung) und Supervision auf der Grundlage der Zertifizierungsrichtlinien vom Fachverband für integrative Lerntherapie e.V. (FiL) erworben.

    Dieser Titel ist nach den S3-Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften eine Voraussetzung für die Behandlung von Lernschwierigkeiten und Lernstörungen. Der Titel verpflichtet zur Erfüllung von Qualitätsstandard und Berufsethik sowie zu kontinuierlicher Weiterbildung und Supervision.

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  • +Gebühren
    Was kostet die Lerntherapie? Was kostet eine Therapiestunde? Wer zahlt die Lerntherapie? Wer trägt die Kosten für die Lerntherapie?

    Gebühren. Der öffentlich-rechtliche Fachleistungsstundensatz für eine Einzel-Therapieeinheit (45 Minuten) professioneller Lerntherapie von FiL-zertifizierten Lerntherapeutinnen mit Hochschulabschluss in Pädagogik oder Psychologie (Bachelor, Master oder Diplom) und Leitungsfunktion beträgt in 2024 € 80,87; für die psychologische Lerntherapie beträgt der öfrfentlich-rechtliche Fachleistungsstundensatz € 82,03; siehe Berliner Rahmenvertrag für Hilfen in Einrichtungen und durch Dienste der Kinder- und Jugendhilfe.

    Die Gebühren einer Einzel-Therapieeinheit liegen im Schuljahr 2023-2024 in der LTE für pädagogisch-integrative Lerntherapie zwischen 77,32 bis 85,43 € und für psychologisch-integrative Lerntherapie zwischen 87,40 und 92,45 €. Der Monatsbeitrag für den Basistarif pädagogisch-integrativer Lerntherapie beträgt 299,00 € und schließt Elternarbeit, Materialien, die Therapieevaluation und Therapiesupervision ein. Damit sind die Gebühren der LTE niedriger als der öffentlich-rechtliche Fachleistungsstundensatz; zudem sind alle Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten der LTE sozialversichert angestellt, werden vergleichbar mit dem öffentlichen Dienst (TVÖD) entlohnt und können eine Betriebsrente wahrnehmen.

    Wer zahlt die Lerntherapie? | Wer trägt die Kosten für Lerntherapie? Die Therapiegebühren tragen grundsätzlich die Eltern (Auftraggeber). Die Gebühren unserer Lerntherapie, die leitliniengetreu nach den relevanten S3-Leitlinien arbeitet, sind steuerlich absetzbar.

    Kostenbeteiligung vom Jugendamt. Ist das Kind (Jugendliche) nach psychiatrischem Befund aufgrund einer Lernstörung von einer seelischen Behinderung bedroht, dann kann das zuständige Jugendamt eine ambulante Hilfe nach § 35a SGB VIII bewilligen. Dann beteiligt sich das Jugendamt an den Kosten für die Behandlung der Lernstörung nach den aktuellen Vergütungssätzen des Landkreistages.

    Kostenübernahme von Krankenkassen. Eine Kostenübernahme ist Krankenkassen nach dem Urteil vom Bundessozialgericht aus dem Jahre 1979 (BSG, 48, 258 ff) nicht gestattet. Nur in Ausnahmefällen genehmigen gesetzliche und private Krankenkassen die Gebühren der Diagnostik und Behandlung von Lese-Rechtschreibstörungen oder Rechenstörungen, vorausgesetzt diese werden entsprechend der S3-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung bei der Lese- und/oder Rechtschreibstörung" (2015) oder der S3-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung der Rechenstörung" (2018) durchgeführt.

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  • +Nachteilsausgleich
    Schulischer Nachteilsausgleich für Kinder und Jugendliche mit Lese- und/oder Rechtschreibstörung.

    Ist das Lernen durch gravierende kognitive Lernschwierigkeiten beeinträchtigt, dann werden mit Dauer dieser Lernschwierigkeiten auch die psychischen (emotional-motivationalen) Lernvoraussetzungen ungünstig. Das Selbstkonzept der schulischen Fähigkeiten und das Lernverhalten des Kindes (Jugendlichen) werden defizitär und psychische Probleme entwickeln sich.

    Nachteilsausgleich. Eine Lese- und Rechtschreibstörung ist eine Behinderung im Sinne des Artikel 3, Absatz 3, Satz 2 GG (Grundgesetz). Bei einer fachärztlich und/oder fachpsychologisch diagnostizierten Lese- und/oder Rechtschreibstörung muss der besondere individuelle Nachteil aufgrund der Behinderung nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (22.11.2023) ausgeglichen werden (Diskriminierungsverbot). Der individuelle Nachteilsausgleich und schulische Maßnahmen gemäß dem individuellen Störungsprofil und Lern-Wirkungsgefüge des Betroffenen dienen auch dazu, die psychische Belastung infolge der schulischen Misserfolge aufgrund der kognitiven Behinderung zu vermeiden.

    Ein Nachteilsausgleich bei allgemeinen Leistungsüberprüfungen (Klassenarbeiten) für Kinder und Jugendliche mit Lese- und/oder Rechtschreibstörungen ist hilfreich, wenn beispielsweise die Schülerin / der Schüler mit einer Lesestörung (Lesegeschwindigkeit) entsprechend seinem Nachteil (s. Schwergrad der Störung) mehr Zeit zum Lesen bekommt.

    Solange aber Lese- und Rechtschreibstörungen bestehen, ist ermutigend nur die "Individuelle Lernstandüberprüfung mit individueller Bezugsnorm." Eine Abweichung von den Grundsätzen der Leistungsbewertung ist bei Lese- und Rechtschreibstörungen (ICD-10 F81.0) auf Beschluss der Klassenkonferenz möglich; beispielsweise können mündliche Leistungen stärker gewichtet werden und curriculare Lese- und/oder Rechtschreibleistungen in Klassenarbeiten nicht gewertet werden.

    Nach der ICD-10 dürfen zur Diagnose einer Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0) die defizitären Lese- und Rechtschreibfertigkeiten nicht aus einem Mangel an entsprechender Lernerfahrung herrühren. Damit die Schülerin / der Schüler in den "Vorteil" eines Nachteilsausgleichs kommt, ist die leitliniengetreuen Diagnostik und psychologisch-lerntherapeutische Behandlung dieser Lernentwicklungsstörung (Behinderung) eine Bedingung.

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