FAQ - Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten | Legasthenie

Ursachen
Was sind die Ursachen einer Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie)?

ICD-10 F81.0 Lese- und Rechtschreibstörung. Die Lese- und Rechtschreibstörung ist eine Entwicklungsstörung; oftmals gehen Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache voraus. Eine unprofessionell behandelte Lese- und Rechtschreibstörungen besteht bis ins Erwachsenenalter.

Ursachen und Schweregrad. Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, Lese-Rechtschreibschwäche und Lese-Rechtschreibstörungen (Legasthenie) unterscheiden sich in ihrem Schweregrad. Sie können sich in ihren kognitiven Ursachen und/oder emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen, psychosozialen Faktoren und der psychischen Belastung des Kindes (Jugendlichen) unterscheiden. Die Ursachen beeinflussen den Schweregrad. Der Schweregrad wird bestimmt durch die erwartungswidrig schwachen Leistungen.

Biopsychosoziales Erklärungsmodell. Nach dem biopsychosozialem Erklärungsmodell (s. Bernart & Weinig, 2020) können biologische, psychische und psychosoziale Ursachen bestehen.

  • Biologisch. Bei Störungen besteht eine genetische Prädisposition für Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten, es bestehen defizitäre spezifische Lernvoraussetzungen (Basiskompetenzen, z.B. phonologische Bewusstheit) für das Lesen und/oder die Rechtschreibung und/oder defizitäre unspezifische kognitive Lernvoraussetzungen (Aufmerksamkeits- und Gedächtnisfunktionen).
  • Psychisch. Es bestehen defizitäre emotional-motivationale Lernvoraussetzungen, kritische lernbegleitende Emotionen (emotionale Störungen) und/oder Verhaltensschwierigkeiten.
  • Sozial. Es bestehen dysfunktionale (ungünstige) psychosoziale Faktoren im Lern-Wirkungsgefüge und unrealistische Lern-Leistungserwartungen (Eltern und Schule).

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