Integrative Lerntherapie

FAQ Mathe

Rechenschwierigkeiten
Rechenschwäche
Rechenstörung (Dyskalkulie)

Von gravierenden Rechenschwierigkeiten, Rechenschwäche und Rechenstörung sind mindestens 15 % der Kinder und Jugendlichen betroffen. Bis zu 7,5 % der Schüler/innen leiden unter einer Rechenstörung (ICD-10 F81.2).

Oftmals gehen diese Lern- und Leistungsschwierigkeiten mit psychischer Belastung und psychosozialen Problemen einher. Diese beeinträchtigen im Unterricht und belasten die gesamte Familie.

Rechenschwierigkeiten und Rechenstörungen sind therapierbar.
Die leitliniengetreue Lerntherapie der LTE-Experten hilft sicher!

Rechenschwäche | Rechenstörung
erkennen und behandeln

Rechenschwierigkeiten: Fallbeispiel Anton

Antons Rechenschwierigkeiten betreffen die grundlegenden Rechenfertigkeiten der Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Seine Eltern berichten, dass Anton Additions- und Subtraktionsaufgaben zumeist fingerzählend löse, dabei verzähle er sich oftmals. Zur Lösung von Rechenaufgaben benötige er weitaus mehr Zeit als seine Klassenkameraden.

Anton kann sich Zahlen und ihre Beziehungen zueinander nicht vorstellen. Es fehlt ihm die Vorstellung, dass sich eine Menge aus Teilmengen zusammensetzt, die er zählen und miteinander vergleichen kann (Beispiel: »Um wie viel ist 6 größer als 4?«). Textaufgaben kann er ohne Hilfe kaum in die passenden Rechenoperationen übertragen.

Seine Eltern berichten, dass Anton vor der Schule häufig über Bauch- oder Kopfschmerzen klage. Er will nicht zur Schule gehen, Schule sei »doof«; insbesondere an Tagen, an denen er Mathe habe.

Die Mathematikhausaufgaben stellen eine große Belastung für Anton und seine Eltern dar. Fast täglich kommt es deswegen zu Konflikten in der Familie. Seine Eltern machen sich große Sorgen um seine schulische Entwicklung.

Ursachen und Schweregrad

Rechenschwierigkeiten, Rechenschwäche und Rechenstörung (Dyskalkulie) unterscheiden sich in ihren Ursachen und in ihrem Schweregrad.

Ursachen. Die Ursachen beeinflussen den Schweregrad. Nach dem biopsychosoziales Erklärungsmodell können biologische, psychische und psychosoziale Ursachen bestehen.

Biologisch. Es können bestehen eine genetische Prädisposition für Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten, defizitäre spezifische kognitive Lernvoraussetzungen (Basiskompetenzen) für das Rechnen und/oder defizitäre unspezifische kognitive Lernvoraussetzungen (s. Aufmerksamkeits- und Gedächtnisfunktionen).

Psychisch. Es können bestehen defizitäre emotional-motivationale Lernvoraussetzungen und kritische lernbegleitende Emotionen (beipsielsweise Stress und Prüfungsängste).

Sozial. Es können bestehen dysfunktionale psychosoziale Faktoren im Lern-Wirkungsgefüge und unrealistische Lern-Leistungserwartungen (Eltern und Schule).

Schweregrad. Der Schweregrad wird bestimmt durch die erwartungswidrig schwachen Leistungen und die spezifischen kognitiven Ursachen, durch die emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen und die psychische Belastung des Kindes (Jugendlichen).

Eine Rechenstörung wird nicht durch Fleiß oder Faulheit des Kindes (Jugendlichen) bestimmt; vermehrtes Üben hilft auch nicht. Eine Rechenstörung muss aufgrund ihres Schweregrades professionell behandelt werden. Denn aufgrund der zugrundeliegenden kognitiven Ursachen wächst sie sich nicht aus. Im Gegenteil: der Schweregrad einer unbehandelten Rechenstörung nimmt zu, je älter die Kinder (Jugendlichen) werden. Schullaufbahn und Psyche des Kindes (Jugendlichen) sind gefährdet.

Methodik und Didaktik

Unsere Diagnostik und Behandlung von Rechenschwierigkeiten basiert auf wissenschaftlich-medizinischen Standards (siehe S3-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften: Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Rechenstörungen, 2018; www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-046.html). Die LTE- Behandlung von Rechenschwierigkeiten ist symptomorientiert; Methodik und Didaktik sind evidenzbasiert und basieren auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Unsere Lerntherapie ist stets individuell gemäß dem Entwicklungs- und Lernstand des Kindes / Jugendlichen, seinen kognitiven und emotional-motivationalen Lernvoraussetzungen sowie entsprechend seinem biopsychosozialen Lern-Wirkungsgefüge. LTE-Lerntherapie ist verhaltenstherapeutisch orientiert, multimodal und umfasst Kind (Jugendlichen), Eltern und Lehrer/innen.

Die funktionelle Übungsbehandlung fördert die spezifischen Basiskompetenzen für das Rechnen und fördert sehr erfolgreich mit unserem LTE-Therapieprogramm die Rechenfertigkeiten.

Die psychologische Arbeit mit Kind (Jugendlichen), Eltern und Lehrer/innen basiert auf dem Therapieprogramm von Bernart und Weinig (2020) sowie auf aktuellen Forschungserkenntnissen zu den Wirkfaktoren erfolgreichen Lernens.

LTE-Therapieprogramm

Rechenschwäche

Bernart & Weinig (2020)

Integrative Lerntherapie

Kind (Jugendlicher). Unsere Lerntherapie ist symptomspezifisch, in direktem Bezug zu den Lernschwierigkeiten. Sie basiert auf der störungsspezifischen Diagnostik und der qualitativen Fehleranalyse, dem Stärken- und Störungsprofil des Kindes / Jugendlichen, den regelmäßigen Therapieevaluationen und der adaptiven Förderplanung.

Phasen und Module:

Die Behandlung umfasst zunächst die Psychoedukation, gemeinsame Problemanalyse und Entwicklung eines altersadäquaten Störungsmodells mit dem Kind (Jugendlichen), die Zielanalyse, Entwicklung der Änderungsmotivation und Planung der Interventionen (Maßnahmen).

Funktionelle Übungsbehandlung. Die funktionelle Übungsbehandlung der Rechenfertigkeiten wird mittels des evaluierten LTE-Therapieprogramms (Bernart & Weinig, 2020) durchgeführt. Unsere wirksame Übungsbehandlung fördert systematisch den Aufbau der Rechenfertigkeiten gemäß dem Entwicklungsverlauf (Stufen im Kompetenzerwerb).

Psychologische Arbeit. Die Konzeption unserer psychologischen Arbeit mit dem Kind (Jugendlichen) ist evidenzbasiert. Sie ist abgeleitet von den Wirkfaktoren des individuellen Lern-Wirkungsgefüges (Störungsmodell) und basiert auf empirisch belegten Wirkfaktoren erfolgreichen Lernens (Schüler). Ziele der psychologischen Arbeit mit dem Kind (Jugendlichen) sind beispielsweise die Entwicklung eines realistischen Selbstkonzeptes (Mathematik), die Entwicklung eines Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten wie auch der Abbau negativer lernbegleitender Emotionen und psychischen Belastung aufgrund der Rechenschwierigkeiten.

Eltern. Die wirksamen Interventionen bei Rechenschwierigkeiten, Rechenschwäche und Rechenstörungen (Dyskalkulie) sind multimodal und beinhalten die psychologische Arbeit mit den Eltern.

Die verhaltenstherapeutisch orientierte Elternarbeit bezieht nach dem mit den Eltern gemeinsam erarbeiteten Lern-Wirkungsgefüge (Störungsmodell) des Kindes / Jugendlichen die psychosozialen Lern-Wirkfaktoren (Eltern) ein.

Module der Elternarbeit:
Psychoedukation, Kognitionen (Lern- und Leistungserwartungen), Eltern-Selbstkonzept und Erziehungsziele, Eltern-Kind-Interaktion, Lernen und psychischer Ausgleich des Kindes (Jugendlichen). Psychischer Ausgleich der Eltern und die Entwicklung der Eltern zu Ko-Therapeuten.

Ziele. Die Elternarbeit ist individuell, elternzentriert und adaptiv. Primäres Ziel unserer Elternarbeit ist, ein positives Lern-Wirkungsgefüge zu entwickeln, in dem die Eltern als Ko-Therapeuten wirken. Dabei ist oftmals die psychische Belastung von Eltern und Kind zu reduzieren und die Eltern sind in ihrer Selbstwirksamkeit zu bestärken, damit sie ihr Kind im Lernen hilfreich unterstützen können.

 

Wie lange dauert eine Behandlung (Lerntherapie)?

Die Dauer der Behandlung ist zum einen abhängig vom Schweregrad und den Ursachen der Rechenschwierigkeiten, zum anderen von der Intensität der lerntherapeutischen funktionellen Übungsbehandlung und dem Mitwirken der Eltern (Eltern als Ko-Therapeuten).

 

Entwicklungsverlauf (Stufen im Kompetenzerwerb):
Rechenfertigkeiten

Haus des Rechenerwerbs,
modifiziert und erweitert (Ricken, Fritz & Balzer, MARKO-D, 2013),
nach Jacobs & Petermann, Diagnostik von Rechenstörungen, 2. / 2012

Rechenschwäche behandeln.
Fragen Sie in einer unserer Einrichtungen an.

 

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