Psychologische Lerntherapie

FAQ EMO

Emotional-motivationale Lernschwierigkeiten
Emotional-motivationale Lern-Leistungsstörung

Wenn Ihr Kind nicht lernen will ...
Wenn Ihr Kind die Schule verweigert ...

Von gravierenden emotional-motivationalen Lernschwierigkeiten und schulischer Minderleistung sind bis zu 15 % der Kinder und Jugendlichen betroffen. Über 5 % der Schüler/innen vermeiden die Schule (Schulabsentismus), drei Prozent der Schüler/innen (ohne Förderschüler) beenden ihre Schullaufbahn ohne einen Hauptschulabschluss.

Besonders Schüler/innen ab dem 12. Lebensjahr sind betroffen. Die Hälfte der betroffenen Schüler/innen haben emotional-volitionale Lernschwierigkeiten aufgrund eines defizitären schulischen Selbstkonzeptes (Einschätzung der eigenen Fähigkeit gemessen an den schulischen Anforderungen). Ein Viertel hat motivationale Lernschwierigkeiten, ihre Lern- und Leistungsziele sind defizitär. Diese Schüler/innen haben kein Interesse am schulischen Lernen und sind prädestiniert für die Schulverweigerung. Ein Viertel hat emotionale und motivationale Lernschwierigkeiten.

Oftmals gehen die emotional-motivationalen Lernschwierigkeiten mit einem kritischen schulischen Selbstkonzept (Fähigkeitenselbstkonzept), unrealistischen Lern-Leistungserwartungen oder defizitärer Lern-Leistungsmotivation sowie psychischer Belastung, psychosozialen Problemen und komorbiden psychischen Störungen einher. Die Schwierigkeiten beeinträchtigen die betroffenen Schüler/innen schwer, gefährden ihre begabungsadäquate Schullaufbahn und belasten die gesamte Familie.

Emotional-motivationale Lernschwierigkeiten und Lernstörungen sind therapierbar.
Die leitliniengetreue Lerntherapie der LTE-Experten hilft sicher.

 

Emotional-motivationale Lernschwierigkeiten
erkennen und behandeln

Ursachen und Schweregrad

Emotional-motivationale Lernschwierigkeiten und Lern-Leistungsstörungen unterscheiden sich in der erwartungswidrig schwachen schulischen Leistung. Kognitionen, Emotionen und Verhalten sowie ungünstige psychosoziale Bedingungen bewirken den Schweregrad der Lernschwierigkeiten und den Grad der psychischen Belastung des Jugendlichen.

Die Entwicklung von primär emotional-motivationalen Lernschwierigkeiten lässt sich in einem biopsychosozialen Erklärungsmodell darstellen, in dem die Faktoren der Person (Jugendlichen) und der Umwelt (Eltern und Lehrer/innen) interagieren.

Ursachen. Biopsychosoziales Erklärungsmodell zur Entwicklung von emotional-motivationalen Lernschwierigkeiten (s. Bernart & Weinig, 2020)

Bio: Biologisch besteht keine genetische Prädisposition für die Entwicklung von Lernschwierigkeiten. Es bestehen keine gravierenden Defizite der kognitiven Leistungsfähigkeit und/oder der Aufmerksamkeitsfunktionen.

Psycho (Jugendlicher): Eine Ursache sind die psychischen Wirkfaktoren wie Persönlichkeitsmerkmale, dysfunktionale Kognitionen (Grundannahmen) und unrealistische Lern-Leistungserwartungen, Emotionen, Verhalten und innerpsychische Prozesse beim Lernen.

Sozial (Umwelt): Eine andere Ursache sind ungünstige psychosoziale Bedingungen wie dysfunktionale Kognitionen (Grundannahmen) und unrealistische Lern-Leistungserwatungen, Emotionen, Verhalten (Erziehungs- und Interaktionsverhalten) der Eltern und/oder Lehrer/innen.

Methodik und Didaktik

Unsere psychologische Lerntherapie folgt wissenschaftlich fundierten Leitlinien und basiert auf Forschungserkenntnissen (s. Bernart & Nitz: Emotional-motivationale Lern-Leistungsstörung, Beschreibung, Klassifikation und Diagnostik, 2017) wie auch wissenschaftlich-medizinischen Standards. Methodik und Didaktik sind evidenzbasiert, auf der Basis empirischer wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Die psychologisch-lerntherapeutische Behandlung von emotional-motivationalen Lernschwierigkeiten ist multimodal und umfasst die psychologische Arbeit mit dem Jugendlichen, den Eltern und Lehrer/innen. Sie ist verhaltenstherapeutisch orientiert und stets symptomspezifisch, in direktem Bezug zu den Lern-Leistungsschwierigkeiten des Jugendlichen. Sie ist gemäß seinem Stärken- und Störungsprofil, seinen Interessen und biopsychosozialen Lern-Wirkungsgefüge.

In der symptomspezifischen Behandlung des Kindes (Jugendlichen) wird die »Psychologische Arbeit mit dem Kind (Jugendlichen)« aus dem Therapieprogramm von Bernart und Weinig (2020) eingesetzt. Zudem werden wissenschaftlich fundierte psychologische und psychotherapeutische Trainings- und Therapieprogramme genutzt.

Die psychologische Elternarbeit nutzt wirksame Methoden und Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie, basiert auf der »Psychologischen Arbeit mit den Eltern« aus dem Therapieprogramm von Bernart und Weinig (2020) wie auch auf Elterntrainings mit wissenschaftlich gesicherten Effektivitätsstudien.

Psychologische Lerntherapie

Kind (Jugendlicher). Unsere psychologische Lerntherapie ist symptomspezifisch, in direktem Bezug zu den Lern-Leistungsschwierigkeiten. Sie basiert auf der störungsspezifischen Diagnostik, dem Stärken- und Störungsprofil und Interessen des Jugendlichen, den regelmäßigen Therapieevaluationen und der adaptiven Förderplanung.

Phasen und Module:

Die Behandlung umfasst in der ersten Phase die Psychoedukation, gemeinsame Problemanalyse und Entwicklung eines Störungsmodells mit dem Jugendlichen, die Zielanalyse, Entwicklung der Änderungsmotivation und Planung der Interventionen (Maßnahmen).

In der zweiten Phase werden die Lern- und Leistungsschwierigkeiten psychologisch behandelt: Selbstkonzept (Selbstbild) und Kognitionen (Grundannahmen). Dysfunktionale Kognitionen wie das schulische Selbstkonzept, unrealistische Lern-Leistungserwartungen oder dysfunktionale Lern-Leistungsziele werden modifiziert. Ungünstige Lern-Emotionen, Stress und Prüfungsängste werden abgebaut. Aufgebaut werden Lernmotivation, Anstrengungsbereitschaft und Lern-Volition. Die Behandlung fördert beständig systematisch grundlegende Strategien der Selbstregulation (Handlungs- und Verhaltensorganisation mittels Selbstinstruktionen), Selbstbeobachtung und Selbstmanagement beim Lernen.

In der dritten Phase fördert die psychologische Lerntherapie mittels individuellem Lerntraining die Lern- und Arbeitsorganisation, Lerntechniken und Lernstrategien sowie hilfreiches Lernverhalten (Verhaltensmodifikation). Unser Lerntraining ist evidenzbasiert, abgeleitet von den Wirkfaktoren des individuellen Lern-Wirkungsgefüges (Störungsmodell) und basiert auf empirisch belegten Wirkfaktoren erfolgreichen Lernens.

Ziele. Ziele der psychologischen Arbeit mit dem Kind (Jugendlichen) sind primär die Entwicklung eines realistischen schulischen Selbstkonzeptes und Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten, die Entwicklung realistischer Lern- und Leistungsziele, funktionaler Anstrengungsbereitschaft und Lern-Volition sowie der Abbau negativer lernbegleitender Emotionen und der psychischen Belastung aufgrund der Lern-Leistungsschwierigkeiten.

Eltern. Die wirksamen Interventionen bei emotional-motivational Lernschwierigkeiten sind multimodal und beinhalten die psychologische Arbeit mit den Eltern. Dem mit den Eltern erarbeiteten Lern-Wirkungsgefüge (Störungsmodell) folgend, bezieht die verhaltenstherapeutisch orientierte Elternarbeit die psychosozialen Bedingungen und psychosozialen Beziehungen (Verhalten und Interaktionen) als Lern-Wirkfaktoren ein.

Module der Elternarbeit:
Psychoedukation; Modifikation dysfunktionaler Kognitionen (Lern- und Leistungserwartungen); Eltern-Selbstkonzept, Erziehungsziele und Bild vom Kind; Eltern-Kind-Interaktion; Lernen und psychischer Ausgleich des Kindes (Jugendlichen). Psychischer Ausgleich der Eltern und die Entwicklung der Eltern zu Ko-Therapeuten.

Ziele. Die Elternarbeit ist individuell, elternzentriert und adaptiv. Primäres Ziel unserer psychologischen Elternarbeit ist, ein positives Lern-Wirkungsgefüge zu entwickeln, in dem die Eltern funktional (hilfreich) und als Ko-Therapeuten wirken. Dabei ist oftmals die psychische Belastung von Eltern und Kind zu reduzieren und die Eltern sind in ihrer Selbstwirksamkeit zu bestärken, damit sie ihr Kind im Lernen hilfreich unterstützen können.

Bernart & Weinig (2020): Lern-Wirkungsgefüge,
modifiziertes Störungsmodell nach Betz & Breuninger, 1998

 

Biopsychosoziales Erklärungsmodell:
Entwicklung emotional-motivationaler Lernschwierigkeiten
(Schüler: dysfunktionaler innerpsychischer Prozess)

 

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